Samt feiert in der Abendmode ein Riesen-Comeback! Kein Wunder: der sanfte Schimmer und Glanz tragen etwas Königliches mit sich!
Wie du am besten mit dem edlen, aber schweren Samt Stoff arbeitest, zeig ich dir hier:
Geschichte des Samt:
Das „Königliche“ kommt daher, dass der Stoff bis ins späte Mittelalter nur adeligen Kreisen gegönnt war:
Sie schmückten sich mit dem kostbaren, aber auch empfindlichen Seidensamt.
Heute wird Samt auch aus Baumwolle, Viskose und Synthetics hergestellt. Das bedeutet: Sie schimmern ebenso sanft, sind aber pflegeleichter als Seidensamt.
Grundsätzlich gilt: Bei Samt steht der Flor (die feinen Härchen) gerade nach oben. Wird der Flor flach gepresst, spricht man von Pannesamt
Zuschneiden:
Bitte IN Strichrichtung, das heißt: Streichst du in der richtigen Richtung darüber, dann legen sich die Härchen einfach hin.
Wichtig ist auch, dass du alle Schnittteile so auf den Stoff legst, dass die unteren Kanten in die gleiche Richtung zeigen.
Dabei gilt: Samt mit hochstehendem Flor gegen den Stich zuschneide! So verläuft der Strich am fertigen Kleidungsstück von unten nach oben. (Pannesamt wird mit dem Strich zugeschnitten.)
Nahtlinien übertragen:
Im Vorfeld solltest du Kopierpapier und Kopierrädchen an einem Samtrest ausprobieren, weil es passieren könnte, dass sich die Rädellinien auf die rechte Stoffseite durchdrücken. Ist das der Fall, dann zeichne die Nahtlinien mit Schneiderkreide oder entlang den Papierschnittkanten auf und nähe Markierungen von Hand mit großen Stichen und Nähgarn.
Bügeln:
Samt ist empfindlich, deshalb solltes du vorher unbedingt einen Stoffrest „probebügeln“.
unbedingt vorher an einem Stoffrest testen! Wichtig, um Glanzstellen zu vermeiden: Legen Sie ein Stück Samt mit der Florseite nach oben auf das Bügelbrett. Erst dann legen Sie Ihren Samt mit der Florseite nach unten auf die Unterlage. Die feinen Härchen von Samt und Bügelunterlage greifen ineinander und können so nicht flach gedrückt werden. Auch ein Biberbetttuch oder ein Veloursfrottiertuch ist als Bügelunterlage geeignet. Samt mit möglichst wenig Druck bügeln. Achten Sie auf die Materialangabe Ihres Stoffes. Baumwolle verträgt viel Hitze, Seide, Viskose und Synthetics können nur mit mäßig warmem Eisen gebügelt werden. Möglichst nur von links bügeln. Wenn von rechts gebügelt werden muss, dann immer mit einem flauschigen Bügeltuch. Baumwollsamt kann mit Dampf gebügelt werden, alle anderen Samtarten nur trocken bügeln.
Einlage:
Vlieseline G 785 ist bestens geeignet. Sie wird bei Bügeleiseneinstellung Seide trocken aufgebügelt und benötigt beim Aufbügeln wenig Druck.
Nähen:
Eine feine Nadel, Stärke 70 oder 80, verwenden, für Pannesamt mit Maschenabseite eine Jerseynadel. Stichlänge ca. 2,5 mm. Genäht wird mit Nähgarn. Flor auf Flor kann sich beim Steppen verschieben. Stecken Sie deshalb Stecknadeln quer zur Nahtlinie oder heften Sie die Stofflagen zu beiden Seiten der Nahtlinie mit kleinen Handstichen aufeinander. Steppen Sie möglichst immer in Strichrichtung. Beim Nähen von Maschinenknopflöchern oben und unten Organza mitfassen und anschließend dicht neben den Stichen abschneiden.
Pflege:
Samt aus Baumwolle oder Synthetik kann gewaschen werden. Das Kleidungsstück vorher wenden, linke Seite nach außen drehen. Viskose- und Seidensamt sind in der Reinigung besser aufgehoben.
Extra-Tipp:
Wenn Sie Samt etwas länger aufbewahren und nicht gleich verarbeiten möchten: Den Stoff mit der Florseite nach innen auf eine Papprolle aufrollen.
Soll Mode aus Samt auf Reisen gehen: Nicht falten, sondern zusammen rollen und Seidenpapier zwischenlegen. So entstehen keine Knitterfalten.
Mit diesen Tipps steht deinem Verhältnis zum wunderbaren Samt praktisch nichts mehr entgegen!
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